Gewalttäter an die See, Sexualtäter in die Mark
Potsdam. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern tauschen künftig ihre Sicherungsverwahrten je nach Straftat aus. Wegen der hohen Qualitätsanforderungen an die Therapie einerseits und der geringen Zahl Betroffener andererseits sollen sicherungsverwahrte Gewalttäter beider Bundesländer in Bützow im Landkreis Rostock untergebracht werden, die sicherungsverwahrten Sexualtäter hingegen in Brandenburg an der Havel. Wie das Schweriner Justizministerium gestern mitteilte, gibt es in einem eigens errichteten Neubau auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt Bützow 20 Plätze für Sicherungsverwahrte. In Brandenburg/Havel entstehen derzeit 18 Plätze. Beide Länder schlossen über den Austausch und die Spezialisierung der Einrichtungen einen Staatsvertrag. Auch bei Abschiebehäftlingen gibt es eine Zusammenarbeit. So werden künftig alle Betroffenen aus Mecklenburg-Vorpommern in der Abschiebehaft in Eisenhüttenstadt untergebracht, wie Innenminister Lorenz Caffier (CDU) sagte. Das sei kurzfristig so vereinbart worden. Für weibliche Abschiebehäftlinge gelte diese Praxis schon seit Jahren,Der Austausch der Sicherungsverwahrten sei »der richtige Weg«, lobte die brandenburgische Landtagsabgeordnete Linda Teuteberg (FDP). Nur durch Spezialisierung könne das vom Bundesverfassungsgericht geforderte Niveau der Verwahrung praktisch umgesetzt werden. »Insbesondere die Anforderungen an Therapien sind durch die neuen Gesetze deutlich gestiegen.« dpa/nd
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