Der diskrete Eros des Ornaments

Dorothy Iannone in der Berlinischen Galerie

  • Harald Kretzschmar
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Dorothy Iannone ist seit 1976 in Berlin sesshaft. Ihre Fantasie jedoch ist ruhelos, schwebt in weltumspannenden Sphären. Einst wallfahrtete sie als anders geheiligte Maria zu Gott Eros. Am Ende empfing sie Buddha. Ihre Kunst, vom Ewigweiblichen gesegnet, tröstet mit gebändigter Erotik. Stets eher weltgewandt als weltbekannt, ist sie sowohl transatlantisch wie orientalisch geprägt. 1933 als Enkelin italienischer Einwanderer im amerikanischen Boston geboren, ist sie immer ostwärts orientierte Südländerin geblieben.

Der nunmehr 80-Jährigen gratuliert die Berlinische Galerie nun endlich. Raumgreifend und umfassend zeigt sie ein Lebenswerk. Was einst Sittenwächter aufbrachte, wirkt inzwischen ganz unaufgeregt klassisch. Das Weiß der Leinwände wird mit Farb- und Formrastern bespielt. Das strahlt eine seltsame Unschuld aus. Sie fing ja abstrakt an, und wurde immer konkreter. Am Anfang war das Chaos diffuser Vielfarbigkeit. Verfestigt...


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