Intendanten streiten um Kulturkürzungen

Theater in Sachsen-Anhalt verlieren Zuschüsse in Millionenhöhe

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Als »beispiellosen Akt der Entsolidarisierung« haben Theaterintendanten aus Dessau, Eisleben und Halle Äußerungen der Generalintendantin des Magdeburger Theaters, Karen Stone, kritisiert. Stone hatte in einem Interview zum Welttheatertag am Donnerstag die geplanten, teils drastischen Kürzungen der Mittel für Theater im Landeshaushalt von Sachsen-Anhalt als »faire Verteilung des Geldes vom Land innerhalb des Landes« bezeichnet. Während das Magdeburger Theater »ungekürzte Zuwendungen« erhalte, müssten die anderen Bühnen mit erheblichen Einbußen rechnen, schreiben die drei Intendanten. »Anstatt die gesamte Theaterlandschaft gemeinsam zu verteidigen und für die Menschen vor Ort zukunftssicher zu machen, wählt Frau Stone einen egoistischen Sonderweg, der sich zwar kurzfristig bei der Politik anbiedert, bei dem aber das Theater in Magdeburg als moralische Anstalt Schaden nimmt«, heißt es in einer Erklärung der drei Intendanten. Stone mache sich »die durchschaubar falsche Argumentation des Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) zu eigen, ... dass dem Land alle Städte gleich lieb und teuer seien«.

Um die Theaterfinanzierung in Sachsen-Anhalt wird seit langem erbittert gestritten. Die Volksinitiative »Kulturland Sachsen-Anhalt retten«, die die Kürzungen verhindern wollte, ist in dieser Woche im Landtag gescheitert. wh

Weiterlesen:

Stirb langsam
Mittelkürzungen bei Theatern und Orchestern bedrohen Ensembles, kulturelle Traditionen und soziale Strukturen der Bühnen in Halle, Dessau und Eisleben

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal