Schönen Gruß vom Steuerzahler
Der Neubau des Berliner Schlosses ist aus dem Keller gewachsen und wird langsam zum Hingucker. Vielleicht sollten wir uns auch allmählich an den Anblick der nackten Betonelemente gewöhnen, denn der Spendentopf, aus dem die Barockfassade finanziert werden soll, ist erst mäßig gefüllt. 17,6 Millionen Euro an Barspenden sind laut Auskunft der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünenfraktion bisher erst zusammengekommen, trotz mehr als zehnjähriger Sammelbemühungen des Schlossvereins um Wilhelm von Boddien. Die Gelder sind zum Teil auch für Kuppel und Innenportale bestimmt. Insgesamt müssten 108 Millionen Euro gespendet werden, davon für die Fassade 80 Millionen. Die Bundesregierung hofft, »dass sich mit erkennbarem Baufortschritt die Spendenbereitschaft weiter deutlich verstärken wird«. Die Grünen befürchten, dass beim Ausbleiben der Gelder der Steuerzahler einspringen muss. Vorsorglich ist der Bund dafür schon entsprechende Verpflichtungsermächtigungen eingegangen. bka
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