München. CSU-Chef Horst Seehofer will einem Pressebericht zufolge das CSU-Grundsatzprogramm erneuern und dabei etablierte Würdenträger entmachten. Nach der Europawahl Ende Mai werde er vor allem junge Mitglieder bitten, sich mit programmatischen Überlegungen zu beschäftigen, sagte der bayerische Ministerpräsident dem »Münchner Merkur«. »Ich lasse mich da auf etwas vollkommen Neues ein, mit ganz jungen Leuten.« Diese sollten sich Zeit nehmen und einen Entwurf ausarbeiten, Neues denken. »Das darf provokativ sein. Was die ausbrüten, soll dann in die Partei zur Diskussion gegeben werden.« Er werde bewusst nicht eingefahrene Profis, die schon Jahrzehnte Politik machten, in die neue Grundsatz-Runde berufen. Derzeitiger Chef der Grundsatzkommission ist der niederbayerische CSU-Bezirksvorsitzende Manfred Weber. Seehofer hat im Laufe der vergangenen Jahre mehrfach bemängelt, dass die Runde zu wenig Denkanstöße liefere. dpa/nd