Neue Regeln für Schlachthof

VION macht Zugeständnisse

  • Olaf Harning, Bad Bramstedt
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Bänder laufen wieder. Weil der niederländische VION-Konzern für seinen Schlachthof im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt umfangreiche Zugeständnisse in Sachen Tierschutz- und Hygienebestimmungen sowie Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro ankündigte, darf er seine Produktion nach gut einmonatiger Zwangspause wieder aufnehmen.

Mit bislang etwa 70 getöteten Rindern pro Stunde ist der Schlachthof einer der größten in ganz Norddeutschland, seit dem 25. Februar aber ruhte die Arbeit in Bad Bramstedt: Im Auftrag der Kieler Staatsanwaltschaft und des Hauptzollamtes Itzehoe durchsuchten rund 250 Beamte die VION-Produktionsstätten und stellten zahlreiche Missstände fest. Was folgte, waren wochenlange Auseinandersetzungen zwischen VION, dem Kieler Landwirtschaftsministerium und dem Kreis Segeberg, in deren Verlauf Minister Robert Habeck (Grüne) sogar ein Verfahren zum Widerruf der Betriebserlaubnis in Gang setzte.

Seit Montagmorgen aber wird bei VION in Bad Bramstedt nun wieder geschlachtet. Weil der niederländische Konzern die Videoüberwachung und den Neubau seiner Betäubungsanlage versprach, die »Schlachtgeschwindigkeit« drosselt und unabhängige Experten zur Überwachung einsetzt. Außerdem sollen die einschlägigen Vorschriften nun auch für die bis zu 200 rumänischen Werkvertrags-Arbeiter übersetzt werden.

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