Ein heiter Besonnener

Urs Widmer tot

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Schweizer Schriftsteller Urs Widmer ist tot. Der international erfolgreiche Autor starb am Mittwoch im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit in Zürich, wie der Diogenes Verlag in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. Widmer zählte zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart und war »einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Schweizer Schriftsteller der Generation nach Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch«, wie es in der Verlagsmitteilung heißt.

Mit Widmer verliere die Schweiz nicht nur einen großen Schriftsteller, schrieb die »Neue Zürcher Zeitung« in ihrer Online-Ausgabe: »Urs Widmer hat mit seiner heiteren Besonnenheit und seinem temperamentvollen Esprit das intellektuelle Leben hierzulande maßgeblich mitgeprägt und belebt.«

Sein Debüt gab der in Basel geborene Dramatiker und Hörspielautor 1968 mit der Erzählung »Alois«. Zu seinen wichtigsten Werken zählen die autobiografisch gefärbte Trilogie »Der Geliebte der Mutter« (2000), »Das Buch des Vaters« (2004) und »Ein Leben als Zwerg« (2006). Darin verknüpfte Widmer individuelle Schicksale mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Widmer die Autobiografie »Reise an den Rand des Universums«, die allerdings lediglich seine ersten 30 Lebensjahre umfasst.

Einen Riesenerfolg als Dramatiker erlebte Widmer 1997 mit »Top Dogs«, einem Theaterstück über den Absturz von Spitzenmanagern. Zu seinem 75. Geburtstag im Mai 2013 erschienen seine »Gesammelten Erzählungen«. Für sein umfangreiches Werk wurde Urs Widmer 2007 mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. dpa/nd

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