Miller stolperte nicht nur über Spesenaffäre

Britische Kulturministerin musste zurücktreten

  • Ian King, London
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Maria Miller, David Camerons affärengeschädigte Ministerin für Kultur und Frauenfragen, musste ihren Hut nehmen. Damit verbleiben im 22-köpfigen britischen Kabinett nur noch drei Frauen.

Maria Miller wurde auf den ersten Blick ein Opfer ihrer eigenen finanziellen Machenschaften. Sie tauschte ihren Londoner Wohnsitz mit einer Zweitwohnung im nahen Wahlkreis Basingstoke, ließ die zweite und dritte Hypothek auf das teure Haus in Wimbledon über den Spesenfonds für Abgeordnete von den Steuerzahlern begleichen und verkaufte es danach mit Millionengewinn. Das verstieß gegen kein Gesetz. Miller ist nicht die einzige erfolgreiche Wohnungsspekulantin im Land.

Die Hüter der Parlamentsmoral verurteilten die Ministerin jedoch zur Rückzahlung von umgerechnet 60 000 Euro, die ein Unterhausausschuss auf ganze 7500 reduzierte. Ihre Entschuldigung im Parlament dauerte 32 Sekunden und war von mäßiger Überzeugungskraft. Parteifreunde wie Margaret Thatchers Uralt-Minister Lord Norman Tebbit forderten ihren Kopf, ehrgeizige Jung-Abgeordnete wie Esther McVey distanzierten sich von der Angeschlagenen mit vornehmer Brutalität. In eine...


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