Neue Tarifrunde für Redakteure

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Es geht in die zehnte Runde: Die Zeitungsverleger pochen auf Einschnitte im Mantel- und Gehaltstarifvertrag. Die Gewerkschaften wollen das nicht hinnehmen.

Berlin. In den Tarifverhandlungen für 14 000 Zeitungsredakteure in Deutschland wollen Verleger und Gewerkschaften kurz vor Ostern einen neuen Anlauf nehmen. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sowie die Gewerkschaften ver.di und Deutscher Journalistenverband (DJV) wollen sich am Gründonnerstag in Berlin treffen.

BDZV-Verhandlungsführer Georg Wallraf erklärte vor der zehnten Verhandlungsrunde: »Die Zeitungsverleger sind bereit, die Gehälter tabellenwirksam über eine 30-monatige Laufzeit um zweimal zwei Prozent zu erhöhen, die Onliner in den Tarif einzubeziehen und die Allgemeinverbindlichkeit bei der Altersvorsorge zu erhalten - und das bei einer langen Laufzeit des Mantels.« Dies sei jedoch nur möglich, wenn die Gewerkschaften strukturelle Veränderungen im Mantel- und im Gehaltstarifvertrag akzeptierten.

Dagegen erklärten die Gewerkschaften, die Verleger müssten sich noch bewegen. DJV-Sprecher Hendrik Zörner sagte: »Ich halte es für unrealistisch, dass es am Donnerstag eine Einigung gibt.« Dafür sei man an einigen Punkten noch zu weit auseinander. Dazu zählten die vorgesehenen Einschnitte bei Weihnachts- und Urlaubsgeld. Bei den Gehältern fordern ver.di und DJV ein Plus von bis zu sechs Prozent.

Für ver.di erklärte Matthias von Fintel, es gebe grundsätzlich die Bereitschaft zur Einigung. Aber: »Zweimal zwei Prozent, wie zuletzt angeboten, reichen keinesfalls aus.« Zudem erschwerten die geplanten Einschnitte in den Manteltarifvertrag etwa bei Urlaubstagen für Berufseinsteiger die Akzeptanz. Die Gewerkschaft wolle vor einem Abschluss in jedem Fall ihre Mitglieder befragen. dpa/nd

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