Streiter für 35 Stunden

Stefan Körzell, Mitglied des Bundesvorstands

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfahrung bringt er mit für den neuen Job. Schon seit 1990 war Stefan Körzell zunächst DGB-Organisationssekretär, dann Kreisvorsitzender und seit 2002 Bezirksvorsitzender Hessen-Thüringen. Mit 17 Jahren trat der Maschinenschlosser der IG Metall bei, war Jugendvertreter und Betriebsrat, bis er begann, für den DGB zu arbeiten.

Gewerkschaftliche Kampferfahrung sammelte er bereits 1984 als Streikleiter im Streit um die Einführung der 35-Stunden-Woche im Westen. In seinem Wirkungsgebiet, wo kurz vorher noch die Grenze zwischen der BRD und der DDR verlief, erlebte er ab 1990 den gravierenden Strukturwandel. Eine Folge: »Das produzierende Gewerbe ging, die Logistiker und Versandhändler kamen«, darunter Amazon, GLS und Zalando. Tarifbindung gab es kaum. »In Erfurt wirbt Zalando mit dem Satz: Ich bin so glücklich, dass ich schreien könnte. Aber so lange Zalando keine Tarifverträge zulässt, schreie ich vor Ungerechtigkeit«, sagte Körzell unter Beifall am Montag und auch, dass Amazon in den Tarifbereich Handel gehört, was die ver.di-Delegierten freute.

Doch einen Unterschied zwischen Dienstleistung und produzierendem Gewerbe wolle er damit nicht aufmachen, sagte der gelernte Metaller, den die Delegierten mit 80,9 Prozent ins Amt wählten. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die öffentlichen Finanzen, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie die Berufs- und Ausbbildungsperspektiven junger Menschen. jme

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal