Ob kaufen oder plündern - Hauptsache nah dran

Hannah Fry erklärte auf der re:publica, wie man mit Mathematik das Verhalten von Randalierern vorausberechnet

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mit Fluiddynamik lässt sich nicht nur das Verhalten von Flüssigkeiten beschreiben, sondern auch das von Demonstranten.

Wer wissen will, wann und wo die nächste Randale stattfindet, schaue sich das Einkaufsverhalten ganz normaler Menschen an: Sie laufen am liebsten nicht mehr als drei Kilometer zum Supermarkt - außer, das gigantische Shoppingcenter am Stadtrand verspricht ein Megaschnäppchen. Ist der Supermarkt nicht Einkaufsziel, sondern will man ihn unentgeltlich ausräumen, ist das Vorgehen ähnlich: Plünderer suchen sich das Geschäft aus, das ihrer Wohnung am nächsten liegt. Doch auch sie nehmen für ein besseres Angebot eine längere Strecke auf sich - vor allem, wenn dort schon eine große Menschenmasse dabei ist, sich die coolsten Sneaker unter den Nagel zu reißen.

Die Analogie stammt von Hannah Fry. Die Mathematikerin ist promoviert auf dem Feld der Fluiddynamik - bei der es in der Regel um bewegte Flüssigkeiten geht. Fry allerdings hat sich mit diesem Forschungsansatz menschlichem Verhalten gewidmet: konkret dem der Randalierer bei den soge...


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