nd-aktuell.de / 22.05.2014 / Kultur / Seite 15

Sex, Politik, Alzheimer und Tod

Grimme Online Award

Dreiundzwanzig Webangebote sind für den diesjährigen Grimme Online Award nominiert. Die Beiträge demonstrierten das »publizistische Innovationspotenzial und das kreative Engagement im Netz«, erklärte die neue Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach, bei der Bekanntgabe der Nominierungen am Mittwoch in Köln. Darunter ist erstmals auch ein Angebot von bild.de. Für »Die letzte Reise des Gernot Fahl« hatten Journalisten des Boulevardblatts einen krebskranken Mann auf seinem Weg zur Sterbehilfe in die Schweiz begleitet und die Geschichte in Form von texten, Filmen und Bildern auf unterschiedliche Weise medial aufbereitet.

Insgesamt wurden 1300 Vorschläge für die undotierte Auszeichnung eingereicht. Zu den nominierten Onlineangeboten gehören auch der »Alzheimerblog's Blog« und »Demenz für Anfänger«, die sich unterschiedlich dem Thema Gedächtnisverlust nähern. Um Sexualität geht es im Multimediaangebot »Make Love« von MDR und SWR. Beiträge zu Glaubensfragen sammeln die Betreiber der Seite »Woran glauben?«.

Daneben finden sich zahlreiche nominierte Projekte zu politischen Themen. Neben den Webreportagen »Arabellion: Was vom Arabischen Frühling bleibt« und »ASYL« über die Situation von Flüchtlingen in Deutschland zählt dazu auch »Wahllos. Deutschland, deine Nichtwähler«. Außerdem wählte die Nominierungskommission die Betreiber der YouTube-Kanäle »LeFloid« und »Jung&Naiv« aus, die mit aktuellen Inhalten eine junge Zielgruppe ansprächen.

Als Paradebeispiel für eine exzellente multimediale Aufbereitung wurde »Fort McMoney« des Fernsehsenders Arte ausgewählt, das mit der Kombination von Fernsehreportage und interaktivem Spielangebot »eine neue Ebene der Informationsvermittlung zum Thema Umweltzerstörung« erreiche. Der WDR ist mit seiner Reportage »Pop auf'm Dorf« über das Popfestival in Haldern vertreten. Aus den nominierten Angeboten ermittelt die Jury bis zu acht Preisträger in den drei Kategorien »Information«, »Wissen und Bildung« sowie »Kultur und Unterhaltung«. Außerdem können Internetnutzer bis Ende Juni über den Publikumspreis abstimmen. epd/nd