nd-aktuell.de / 22.05.2014 / Unten links / Seite 1

UNTEN LINKS

Die CDU weiß ihre Anhänger immer wieder zu verblüffen. Nehmen wir nur jetzt ihren Wahlkampf in Sachen Europa. Mit großer Geste wurde vor Monaten im Berliner Konrad-Adenauer-Haus der frühere niedersächsische Ministerpräsident David McAllister zum Spitzenkandidaten gekürt. Und wer lächelt jetzt von allen Wahlplakaten oder hält die großen Reden? Angela Merkel, die für das EU-Parlament überhaupt nicht kandidiert. Hat sie dem Deutsch-Schotten nicht schon genug angetan? Der sitzt ja vor allem nicht mehr in der Hannoveraner Staatskanzlei, weil die Leihstimmenkampagne der CDU für die FDP so gut funktioniert hat, dass McAllister zum Schluss ein paar Stimmen fehlten. Bekanntlich hat Merkels strategisches Denken ihr später im Bund nichts genützt - die FDP ist trotzdem abgeschmiert. Und der mit der Spitzenkandidatur abgefundene Ex-Ministerpräsident tourt jetzt hinter seiner Gönnerin oder inkognito durchs Land. Die Frau ist wirklich erbarmungslos. oer