Kassen wollen Kliniken kontrollieren

Am Montag beginnen Gespräche über Krankenhausreform

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Berlin. Die Ersatzkassen verlangen stärkeren Schutz der Patienten vor Krankenhäusern mit hohen Komplikationsraten oder unnötig vielen Operationen. Entsprechende Forderungen stellten Techniker Krankenkasse, Barmer GEK, DAK-Gesundheit und die anderen Ersatzkassen vor den Verhandlungen von Bund und Ländern über eine große Krankenhausreform auf, die an diesem Montag beginnen.

Kliniken mit vielen unnötigen Operationen müssten derzeit kaum Konsequenzen fürchten, kritisiert der Ersatzkassenverband vdek im Positionspapier. »Gleiches gilt für die Krankenhäuser, die im Rahmen der Qualitätssicherungsverfahren nachweislich über längere Zeit eine schlechte Qualität erbringen.« Würde dies im Sinne des Verbands geändert, könnten ganze Klinikabteilungen gestrichen werden, die für weniger gut befunden werden.

Die Bundesärztekammer warnte vor diesem Szenario. Es gebe keine anerkannte Methoden, die Qualität der Krankenhäuser überhaupt zu ermitteln. »Es ist ein gefährlicher Weg, wenn die Parameter nicht stimmen«, sagte ihr Präsident Frank Ulrich Montgomery der »Berliner Zeitung« . Auch auf dem Deutschen Ärztetag, der am Dienstag beginnt, wollen die Ärzte ihre Vorstellungen gegen die Forderungen der Kassen setzen.

Die Bundesregierung hat das Projekt stärkerer Qualitätsmessungen allerdings bereits eingeleitet. Die Behandlungserfolge und -misserfolge der deutschen Kliniken sollen ermittelt werden. dpa/nd

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