Pfizer beendet Poker um Konkurrenten

AstraZeneca-Übernahme vorerst gescheitert

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New York. Der Pharmakonzern Pfizer gibt sich im milliardenschweren Übernahmepoker um den britischen Rivalen AstraZeneca vorerst geschlagen. Wie erwartet teilte der US-Konzern am Montag mit, dass man nach der Absage der Briten an die jüngste Offerte keine weiteren Schritte unternehmen werde. Völlig vom Tisch ist eine mögliche Fusion damit allerdings nicht.

Zwar muss Pfizer nach britischem Recht nun mindestens sechs Monate lang die Füße stillhalten - allerdings könnte AstraZeneca schon Ende August die Verhandlungen neu beleben. In diese Richtung sollen einige Großaktionäre das Management bereits gedrängt haben. Die »Financial Times« hatte vergangene Woche berichtet, dass unter anderem der Vermögensverwalter Blackrock als größter Investor bei AstraZeneca eine Rückkehr an den Verhandlungstisch forciert.

Pfizer hatte seine Offerte für AstraZeneca zweimal erhöht - von zunächst 99 Milliarden Dollar auf 106 Milliarden Dollar, dann auf sogar 117 Milliarden Dollar (85 Milliarden Euro) oder 55 Pfund je Aktie. Es wäre die höchste jemals gezahlte Summe für ein britisches Unternehmen gewesen.

Trotz des bereits kräftigen Aufschlags forderten die Briten 59 Pfund und lehnten mit der Begründung ab, das Unternehmen sei unterbewertet. Das soll nicht allen Investoren gepasst haben, für einige wäre das Angebot eine gute Gelegenheit zum Ausstieg gewesen. Beide Pharmariesen stehen unter Druck, weil demnächst ihr Patentschutz für wichtige Medikamente abläuft.

Widerstand gegen die Übernahme kam aus der Politik in den USA und in Großbritannien wegen möglicher Stellenstreichungen und dem Verlust von Know-how. dpa/AFP/nd

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