Deutsche Atombomben

Fabian Lambeck über die Modernisierung der im Fliegerhorst Büchel stationierten Nuklearwaffen

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 1 Min.

Die USA modernisieren ihre in Deutschland stationierten Atomwaffen. Typisch Amis, möchte man meinen, spielen sich hier immer noch als Besatzer auf und lagern ihr nukleares Teufelszeug auf deutschem Boden. Doch so einfach ist es nicht. Denn im Fliegerhorst Büchel werden auch Bundeswehrsoldaten im Umgang mit eben diesen Atomwaffen ausgebildet. Dabei ist es deutschen Soldaten lauf Dienstvorschrift verboten, in bewaffneten Konflikten atomare Waffen einzusetzen. Trotzdem bringt man ihnen bei, wie man die Bomben wartet und ins Ziel bringt.

Apropos Ziel: Auch nach ihrer Modernisierung sind die Sprengköpfe auf Trägerflugzeuge angewiesen. Anders als etwa Interkontinentalraketen, die ihre Ladung an beinahe jeden Punkt der Erde bringen, können diese Bomben nur so weit fliegen, wie Flugzeuge sie tragen. Derzeit sind es Tornado-Kampfjets. Diese aber haben eine begrenzte Reichweite. Da wir nur von befreundeten Nachbarn umgeben sind, ist klar, gegen wen die Bomben gerichtet sind. Deutschland macht sich so zu einem Teil des Bedrohungsszenarios, das gegen Russland zielt. Angesichts der momentanen Vorgänge in der Ukraine sollte man das im Hinterkopf behalten. Die Atombomben in Büchel sind auch deutsche Bomben.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal