Im Frühjahr weniger Arbeitslose

Bundesagentur: Rückgang schwächer als in den Vorjahren

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt fällt in diesem Mai schwächer aus. Langzeitarbeitslose und Ältere profitieren nicht.

»Die strukturellen Probleme des Arbeitsmarkts bleiben ungelöst.« Mit diesen Worten kommentierte Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der LINKEN den aktuellen Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit, der am Mittwoch in Nürnberg vorgestellt wurde. Diejenigen mit den größten Problemen am Arbeitsmarkt, also Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderungen und ältere Arbeitslose, würden immer stärker von der allgemeinen Arbeitsmarktentwicklung abgehängt, so Zimmermann. So habe sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen erhöht und auch bei den über 55-Jährigen zeichne sich keine Entspannung ab.

Insgesamt hat die Zahl der arbeitslosen Menschen von April auf Mai saisonbedingt abgenommen. Allerdings fiel der Rückgang aufgrund der außergewöhnlich milden Witterung im Winter schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Insgesamt liegt die Erwerbslosigkeit im April bei 2,26 Millionen und die Erwerbslosenquote bei 5,3 Prozent. Laut Arbeitsagentur befindet sich die Nachfrage nach Arbeitskräften »weiterhin auf einem guten Niveau«. Konkret waren im Mai 452 000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, 15 000 mehr als vor einem Jahr.

Dieser Aufschwung müsse jetzt genutzt werden, »um alle mitzunehmen«, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. »Das ist keineswegs ein Selbstläufer, sondern hier sind gezielte Anstrengungen nötig, damit Langzeitarbeitslose nicht auf der Strecke bleiben«. Die Gewerkschafterin kritisierte, dass deren Integration nach wie vor sehr unzureichend sei. So würde die Umsetzung der Hilfen ›aus einer Hand‹ meist nicht wirklich funktionieren. Auch der Ausbau der öffentlich geförderten Beschäftigung sei ein wichtiger Baustein, um die Langzeitarbeitslosigkeit zu mindern.

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