Babygeschrei ist Musik

Operndorf Afrika

  • Lesedauer: 2 Min.

Es war der letzte große Lebenstraum von Christoph Schlingensief: Mit einem Operndorf in Afrika wollte der Theater- und Filmemacher eine Begegnungsstätte schaffen, die Leben und Kunst zusammenführt. Jetzt wird eine Krankenstation eröffnet. Sie bietet rund 5000 Menschen aus den umliegenden Dörfern Erste Hilfe, bis zu 20 Kinder im Monat sollen hier betreut auf die Welt kommen.

»Wenn ein neugeborenes Baby schreit, dann ist das die wahre Opernmusik«, hatte Schlingensief einmal gesagt. Die Grundsteinlegung für das Dorf etwa eine Autostunde von der burkinischen Hauptstadt Quagadougou entfernt hatte der Regisseur im Februar 2010 noch miterlebt - bereits schwer von seiner Krankheit gezeichnet. Einige Monate später starb er mit 49 Jahren an Lungenkrebs.

»Ich freue mich sehr, dass wir nun die Krankenstation eröffnen können«, sagt seine Witwe Aino Laberenz (33), die das Projekt nach einer Zeit der Trauer mit großem Elan weiterführte.

Ein Arzt, ein Zahnarzt, eine Apothekerin, zwei Krankenschwestern und zwei Hauskräfte werden in der Krankenstation arbeiten. Anders als sonst oft in Hilfsprojekten sind es Menschen aus dem Land, die von der heimischen Regierung gestellt und bezahlt werden.

Mit der Krankenstation, die am 7. Juni offiziell eröffnet wird, hat das Operndorf inzwischen 24 Gebäude - neben der Schule für 300 Kinder auch Wohnhäuser für Lehrer, Angestellte und Gäste, Werkstätten, ein Tonstudio und eine Kantine. Im monatlichen Kulturprogramm gibt es Konzerte, Film- und Theaterabende, Workshops mit Künstlern aus aller Welt. dpa/nd

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