nd-aktuell.de / 07.06.2014 / Kultur / Seite 29

Gurkerei

Kritischer Punkt bei 6

Udo Bartsch

Preisfrage: Exakt wie viele Gurken müssen eigentlich zusammenkommen, damit eine echte Gurkentruppe komplett ist? - Wie bitte, irrelevant? Zugegeben, für die Bewältigung des Alltags ist das ziemlich unerheblich. Für das kleine Kartenspiel »Fünf Gurken« ist die Antwort allerdings wichtig.

Dort lernen wir: Die kritische Gurkenmasse liegt bei exakt sechs. Mit fünf Gurken lebt es sich laut Spielregeln noch ganz wunderbar. Wer jedoch mehr der kernigen, grünen Kolben besitzt, scheidet sofort aus. Diese Prozedur setzt sich fort, bis nur noch ein Spieler übrig bleibt. Er wird zum Gurkenkönig ausgerufen und gewinnt das Spiel.

Pro Runde bekommt jeder Spieler sieben Karten. Sämtlich tragen sie dieselbe Farbe, allesamt sind sie gurkengrün. Folglich ist der Ablauf sehr einfach, es geht nicht um die Farbe, sondern nur um die Zahl. Wer an die Reihe kommt, muss entweder so hoch spielen wie die höchste Karte im Stich. Oder er muss seine niedrigste Karte abwerfen.

Genau die würde man aber gerne behalten, denn erst der allerletzte Stich einer Runde ist der entscheidende: Wer diesen siebten Stich gewinnt, bekommt Strafgurken. Je höher seine Karte, desto vergurkter. Aus diesem Grund möchte man einen möglichst niedrigen Zahlenwert ins Finale retten. Das gelingt aber fast nie, weil die Spielregeln anderes verlangen. Die flott gespielte Kartendrescherei verbreitet viel Schadenfreude, sollte aber besser in kleiner Besetzung ausprobiert werden, weil sonst die Wartezeiten für die Ausgeschiedenen zu lang werden können.

»Fünf Gurken« von Friedemann Friese, 2-F Spiele, für zwei bis sechs Spieler ab 8 Jahre, ca. 8 Euro.