Ausências - Abwesenheiten

Der argentinische Fotograf Gustavo Germano erinnert an Opfer der brasilianischen Militärdiktatur

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Aufnahmen aus Familienalben, so der Gedanke beim ersten Blick auf die Fotografien dieser Seite. Alltägliche, wie sie, ohne großen künstlerischen Anspruch, nur eben zum Andenken, allerorten gemacht werden. Dann wandern die Augen von links nach rechts in der oberen Reihe, ebenso in der unteren, man vergleicht oben und unten, bemerkt die Ähnlichkeit und wird gewahr: Hier sind jeweils offenbar die gleichen Personen zu sehen, und jeweils mit großem zeitlichen Abstand. Die Gegenüberstellung der historischen mit den aktuellen Fotos aber lässt ein Gefühl unabweisbar werden, Beunruhigung, die übergeht in ahnungsvolles Erschrecken: Auf jedem zeitgenössischen Bild fehlt ein Mensch. Wo ist derjenige geblieben, der in der Reihe der auf dem Bretterzaun sitzenden Jungen der Zweite war, wo der Mann neben den Frauen am Strand?

Gustavo Germano, ein aus Argentinien stammender Fotograf, nahm tatsächlich Familienalbenfotos und stellte sie nach, an...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.