ISIS rückt auf die Hauptstadt Bagdad vor

Radikale sunnitische Freischärlertruppe genießt die diskrete Unterstützung der arabischen Monarchien

ISIS-Freischärler in Irak sind auf dem Vormarsch: Am Mittwoch fiel ihnen die Stadt Baidschi, auf halbem Weg zwischen Bagdad und Mossul, in die Hände. Bis zur Hauptstadt sind es noch 200 Kilometer.

Sie nennen sich selbst ISIS - Islamischer Staat in Irak und Syrien. Das ist eine recht offenherzige Bezeichnung dessen, was sie anstreben mit ihrem seit etwa drei Jahren laufenden Krieg, der sich von Guerilla-Aktionen zur inzwischen veritablen Feldschlacht entwickelt hat. Was sie nicht sagen, ist, dass sie als »islamisch« für ihren Herrschaftsbereich einzig die sunnitische Hauptrichtung des Islam gelten lassen wollen und das in einer ziemlich rigiden Auslegung.

Damit ist gleichzeitig das ISIS- Feindbild definiert: Es ist erstens die momentane irakische Regierung unter dem Schiiten Nuri al-Maliki; zweitens Syrien, das unter der Assad-Herrschaft gemessen an anderen Staaten der Region geradezu ein Hort der Religionsfreiheit ist oder besser: bis zum Ausbruch des dortigen Krieges war; drittens schließlich Iran, das einzige Land, in dem der Schiismus, die zweitgrößte Richtung des Islam, Staatsreligion ist und s...


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