Werbung

Quoten für Maränen und Aale

Im Schaalsee in Holstein und Mecklenburg wird nachhaltig gefischt - Lob für Vorreiterrolle

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Überfischung der Meere ist schon lange ein Diskussionsthema. Jetzt sollen auch Binnenfischer auf die Nachhaltigkeit ihrer Arbeit achten. Die Fischer vom Schaalsee gehen mit gutem Beispiel voran.

Zarrentin/Groß Zecher. Als erste Binnenfischer Deutschlands haben die Fischer vom Schaalsee ein Zertifikat für Nachhaltigkeit erhalten. Damit seien sie auch ein Vorbild für die Zusammenarbeit zwischen Naturnutzern und Naturschützern, sagte Schleswig-Holsteins Umwelt- und Fischereiminister Robert Habeck am Mittwoch gemäß einer vorab verbreiteten Erklärung. Kern der Zertifizierung durch den Verband Naturland ist ein Bewirtschaftungsplan, der unter anderem Fangobergrenzen und zulässige Fanggeräte festlegt. Das Land Schleswig-Holstein hat das entsprechende Zertifizierungsprojekt mit 15 000 Euro gefördert.

In Zarrentin (Mecklenburg-Vorpommern) und Groß Zecher (Schleswig-Holstein) überreichte der Präsidiumsvorsitzende des Verbandes, Hans Hohenester, die Zertifikate an die drei dort ansässigen Fischereibetriebe. »Die Naturland-Wildfisch-Richtlinien haben einen Rahmen vorgegeben, der die Belange von Fischern und Naturschutz in Einklang bringt«, sagte Hohenester. Anderthalb Jahre hat der Prozess gedauert, in dem Fischer, Naturschutzorganisationen, Grundeigentümer, Gastronomen und die Umweltministerien beider Länder verbindliche Regeln erarbeitet haben.

Künftig müssen die Fischer ihre Fänge genau dokumentieren. Sind die festgelegten Fangobergrenzen erreicht, muss die Nutzung reduziert oder auch eingestellt werden. Anders als beim Fischereimanagement im Meer werden alle befischten Arten gemeinsam betrachtet. Hauptsächlich werden im Schaalsee Maränen, Aale, Barsche, Hechte, Brassen und Quappen gefangen. Dazu dürfen die Fischer künftig nur noch Reusen einsetzen, in denen Fischotter nicht ertrinken. Außerdem werden Schutzzonen für brütende, rastende oder mausernde Wasservögel eingerichtet.

»Die Zertifizierung ist beispielgebend und zukunftsweisend für eine lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen Fischerei und Naturschutz und wird hoffentlich viele Nachahmer finden«, sagte der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus (SPD). Der 24 Quadratkilometer große Schaalsee liegt auf der Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und ist Teil des Biosphärenreservats Schaalsee. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal