Wider sexuelle Gewalt
Dokument auf Konferenz in London präsentiert
London. Hollywood-Star Angelina Jolie und der britische Außenminister William Hague haben Vorschläge zur besseren Erfassung und Verfolgung von sexueller Gewalt in Konfliktgebieten vorgelegt. Bei einer internationalen Konferenz in London wurde ein Protokoll verabschiedet, das die Straflosigkeit »wirklich und wahrhaftig beenden« soll, wie die Schauspielerin sagte. Das Dokument legt Richtlinien fest, wie sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten erkannt, erfasst und verfolgt werden kann. Aufgelistet werden auch Ratschläge, wie Beweismaterial gesammelt oder Opfer und Zeugen geschützt werden können.
Jolie ist Sondergesandte des Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Die Konferenz ist das Ergebnis einer von ihr und Hague geleiteten zweijährigen Kampagne. Dafür besuchten die beiden unter anderem die Demokratische Republik Kongo und Bosnien und sprachen mit Vergewaltigungsopfern. 2011 kam Jolies Film »In the Land of Blood and Honey« heraus, in dem es um das Schicksal von im Bosnien-Krieg vergewaltigten Frauen geht.
Im Bosnien-Krieg seien bis zu 50 000 Frauen Opfer sexueller Gewalt geworden, sagte Jolie. Aber nur etwas mehr als 60 Täter seien dafür strafrechtlich zur Verantwortung gezogen worden. Die Zahl der Verurteilungen wegen Vergewaltigungen in Kriegsgebieten sei »erbärmlich gering«. Künftig sollten alle Vergewaltiger wissen, dass auch in der Zeit bewaffneter Konflikte Beweise gesammelt würden. »Sie müssen wissen, dass es nach dem Abschluss von Friedensverträgen keine Straffreiheit für Vergewaltigungen gibt.« AFP/nd
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