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Banken senken Dispozinsen - aber nur leicht

Reaktion auf EZB-Zinssenkung

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main. Mehrere Banken in Deutschland senken ihre Dispo-Zinsen fürs Konto-Überziehen - allerdings nur sehr geringfügig. Das berichtete die »Bild«-Zeitung nach einer Umfrage unter mehr als zehn Geldhäusern. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am 5. Juni den Leitzins nochmals von 0,25 Prozent auf 0,15 Prozent gesenkt. Zu diesem Zins können sich Banken bei der Notenbank Geld leihen.

Laut Bericht wollen die Deutsche Bank und die Berliner Bank zum 16. Juni ihre Dispo-Konditionen um jeweils 0,1 Prozent auf maximal 11,8 Prozent je nach Kontotyp kürzen. Bei der Norisbank sinkt der Dispo-Zinssatz von derzeit 11,25 auf 11,15 Prozent. Bei der Postbank gelten für das Konto »GiroPlus« künftig 11,95 statt 12,05 Prozent, für das »GiroExtraplus« 9,3 statt 9,4 Prozent.

Die Opposition im Bundestag äußerte auf die Ankündigungen heftige Kritik. Die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Nicole Maisch, sagte am Samstag: »Die aktuellen Zinssenkungen sind ein schlechter Witz. Die Banken bekommen Geld zum Nulltarif und zocken noch immer Dispozinsen in zweistelliger Höhe ab.« Es werde höchste Zeit für einen gesetzlichen Deckel. Auch die verbraucherpolitische Sprecherin der LINKEN, Caren Lay, sprach von einem »Witz«. »Die marginale Zinssenkung ändert nichts an dem Milliardengeschäft der Banken auf Kosten ihrer ärmsten Kunden, die regelmäßig auf einen Dispo-Kredit angewiesen sind und immer tiefer in die Schulden rutschen.« dpa/nd

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