Kutter des schlechten Gewissens
Während der »Kieler Woche« soll ein Flüchtlingsmuseumsschiff die Besucher aufrütteln
Das alljährliche Seglerfest in der Kieler Förde zieht viele Besucher an. Diesen will das Kunstschiff »M/S Anton« das europäische Flüchtlingsproblem nahebringen.
70 Bronzeskulpturen wie Schaufensterpuppen, alle mit dunklem Gesichtsteint, auf einem kleinen dänischen Kutter: Die M/S Anton liegt zur am Samstag gestarteten Kieler Woche als Mahnmal für das Schicksal afrikanischer Bootsflüchtlinge im Mittelmeer in der Innenförde der Landeshauptstadt. Die Aktion soll die Besucherinnen und Besucher der »Kieler Woche« aufrütteln und aufklären.
Zur Eröffnung kamen unter anderem Nordkirchen-Sprengelbischof Gothart Magaard sowie Schleswig-Holsteins Flüchtlingsbeauftragter Stefan Schmidt, der als Ex-Kapitän des Notärzteschiffes Cap Anamur bestens mit der Thematik vertraut ist.
Vor genau zehn Jahren hatte Schmidt nämlich 37 im Mittelmeer dem Tod geweihte Flüchtlinge an Bord genommen, woraufhin er von den italienischen Behörden kriminalisiert worden war. Erst 2009 sprach man ihn vom zynischen Vorwurf des »Menschenhandels« frei.
Das Schicksal der Bootsflüchtlinge, die von Afrika übers Mitt...
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