Polizeigewerkschaft will Elektroschocker auch für Streifenbeamte

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Dresden. Die Polizeigewerkschaft in Sachsen fordert, den Einsatz von Elektroschock-Pistolen auszuweiten. »Gerade für Streifenpolizisten, die oft Konflikte auf naher Distanz lösen müssen, kann eine solche Waffe sinnvoll sein«, sagte der Landesvorsitzende Frank Conrad am Montag. Mit den Elektroschockern setze man die Angreifer kurzfristig außer Gefecht, ohne die Schusswaffe zu benutzen. Angreifer, die unter Drogen oder Alkohol stünden, seien häufig aggressiv und mit Pfefferspray nur schwer zu stoppen. »Optimal wäre es, jeden Streifenwagen mit einem Taser auszustatten«, so Conrad. Nach Angaben des Innenministeriums sind im Freistaat derzeit zehn Taser bei Spezialeinheiten im Einsatz. Eine Ausweitung sei nicht vorgesehen. »Das Gerät gehört nicht in einen Streifenwagen«, erklärte der ehemalige SEK-Einsatzleiter Mirko Hentschel. Der Einsatz eines Tasers berge Risiken und sollte Spezialkräften vorbehalten sein. Die Anwendung erfordere eine umfassende Fortbildung, zudem sei unter Umständen eine medizinische Betreuung unmittelbar nach einem Schuss notwendig. Zudem hätten Studien gezeigt, dass bei Angreifern, die unter Alkohol oder Drogen stehen, der Taser nicht immer Wirkung zeige. Für Herzkranke etwa kann ein solcher Schuss unter Umständen tödlich sein. dpa/nd

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