Kurden-Demo: Beamter unter Verdacht

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Gegen einen Polizisten einer Bereitschaftshundertschaft wird wegen Körperverletzung im Amt ermittelt. Das bestätigte Polizeisprecher Thomas Neuendorf dem »nd«. Der Beamte soll im Anschluss einer Solidaritäts-Demonstration für Kurden am 9. Juni mit großen Mengen Pfefferspray auf Demonstrationsteilnehmer gesprüht und dabei auch eine ältere Frau verletzt haben. Bei der Demo war zuvor ein Jugendlicher festgenommen worden, weil er eine Fahne von Abdullah Öcalan geschwenkt haben soll. Der Anführer der in Deutschland verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK sitzt in einem türkischen Gefängnis ein. Das Zeigen von Symbolen der PKK ist in Deutschland untersagt.

Rund 300 Menschen hatten sich zuvor spontan am Kottbusser Tor in Kreuzberg versammelt, weil einen Tag zuvor die türkische Armee bei einem Angriff auf kurdische Demonstranten zwei Menschen erschossen hatte. Aus Sicht der kurdischen Gruppen in Berlin, die spontan zum Protest aufriefen, war dies eine Sabotage des Friedensprozesses. In die nun eingeleiteten Ermittlungen setzt der Veranstalter, das Kurdistan-Solidaritätskommitee Berlin, indes nur wenig Hoffnung. »Schließlich laufen die allermeisten Verfahren gegen Polizisten ergebnislos im Sand«, sagt Demo-Anmelder Nick Brauns. nd/Wuchenauer

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