Berliner halten Polizei für befangen

Gutachten zur kulturellen Vielfalt veröffentlicht

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Mehrheit der Berliner Bevölkerung geht davon aus, dass Zuwanderer von der Polizei tendenziell schlechter behandelt werden als Deutsche. Das geht aus dem Sondergutachten zur kulturellen Vielfalt in Berlin hervor, das der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen (SVR) für Migration und Integration am Montag veröffentlicht hat. Der Sachverständigenrat erstellt alle zwei Jahre einen bundesweiten Bericht. In diesem Jahr wurde zusätzlich erstmals ein Sonderbericht nur für Berlin veröffentlicht.

Für das Gutachten mit dem Titel »Kulturelle Vielfalt in der Schule, interkulturelle Öffnung der Verwaltung und Diskriminierungseinschätzungen in Berlin« wurden insgesamt rund 1000 Berliner mit und ohne Migrationshintergrund befragt. Demnach gehen rund 56 Prozent der Berliner mit Migrationshintergrund und knapp 54 Prozent der Berliner ohne Migrationshintergrund davon aus, dass Zuwanderer von der Polizei ungleich behandelt werden. Zum Vergleich: bundesweit sind nur 47 Prozent der Zuwanderer dieser Meinung.

Während sich die Berliner zwar sensibler gegenüber Ungleichbehandlungen von Zuwanderern zeigen, sind die meisten Hauptstädter jedoch deutlich seltener bereit, die eigenen Kinder auf ethnisch gemischte Schulen zu schicken. So halten es nur 39 Prozent der Befragten ohne Migrationshintergrund und 48 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund für wahrscheinlich, das eigene Kind an einer heterogenen Schule anzumelden. Bundesweit liegt die Bereitschaft dazu mit 49 Prozent bei den Deutschen und 55 Prozent bei Menschen mit Migrationshintergrund deutlich höher. epd/nd

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