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Telefónica darf E-Plus übernehmen

EU-Wettbewerbsbehörde verhängt aber Auflagen

  • Lesedauer: 2 Min.

Brüssel. Die EU-Kommission hat am Mittwoch eine milliardenschwere Hochzeit auf dem deutschen Mobilfunkmarkt genehmigt: Telefónica Deutschland mit der Marke O2 darf den Konkurrenten E-Plus übernehmen - allerdings unter strengen Auflagen. Die Zahl der Anbieter auf dem deutschen Markt sinkt damit von vier auf drei. Als Konkurrenz bleiben nur die Deutsche Telekom und Vodafone. Der Deal kostet Telefónica acht Milliarden Euro.

Als Auflage muss Telefónica bis zu 30 Prozent seiner Netzkapazitäten abtreten, teilte die Behörde mit. Dies soll neuen Wettbewerbern Zugang zum deutschen Markt geben und Konkurrenten wettbewerbsfähiger machen. Telefónica verpflichtet sich auch, Vereinbarungen mit Großkunden auszuweiten und etwa Dienstleistungen rund um superschnelle Netze (4G) für Großkunden allen Interessenten anzubieten.

Die Kommission verweist ausdrücklich darauf, dass es neben den bislang vier Mobilfunkern noch virtuelle Netzbetreiber und Diensteanbieter wie Freenet, 1&1 oder Drillisch gibt. Mit den Auflagen will die EU verhindern, dass die Preise für die Kunden steigen. Die Einhaltung der Auflagen soll streng überwacht werden. Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sagte: »Verbraucher werden weiter in den Genuss der Vorteile eines wettbewerbsorientierten Marktes kommen.« Das deutsche Kartellamt hatte zuletzt vor weniger deutlich sinkenden bzw. steigenden Preisen gewarnt.

Die Verhandlungen zwischen Telefónica und der EU-Kommission waren kompliziert. Auch das Bundeskartellamt wollte in der Sache entscheiden, doch die EU-Kommission hatte den Fall schließlich an sich gezogen. dpa/nd

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