nd-aktuell.de / 04.07.2014 / Unten links / Seite 1

UNTEN LINKS

Die meisten Menschen sind nicht gern mit sich und ihren Gedanken allein, haben US-Wissenschaftler herausgefunden. Tatsächlich? Für die Erkenntnis wäre kein Hochschulabschluss nötig gewesen; ein Fernsehanschluss reicht völlig. Ganze TV-Sendungen dienen bekanntermaßen einzig dem Zweck, das Nicht-mit-seinen-Gedanken-allein-bleiben-wollen von Menschen zu dokumentieren. In Talkshows treten sie in Gruppen auf und versuchen oft sogar gleichzeitig, alles loszuwerden, was ihnen wie ein Gedanke erscheint. Ständig werden Zusammenrottungen von so genannten Fans gezeigt, die vor lauter Einsamkeitsangst freiwillig die Nähe von ihresgleichen suchen. Oder Politiker, die den eigenen Gedanken so sehr fürchten, dass sie nur auswendig gelernte Sätze aussprechen, die andere schon lange vor ihnen erfunden haben. Die eingangs genannten US-Forscher sind auch befallen: Auf die Idee, dass Menschen nicht gern mit ihren Gedanken allein sind, kamen sie - na klar: in einer Gruppe. tos