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Der Philosoph Gal Kirn über den Erfolg der slowenischen Vereinigten Linken und den überragenden Wahlsieger

Gal Kirn ist die Philosoph und Gründungsmitglied der Initative für demokratischen Sozialismus, die als Teil der Vereinigten Linken in Sloweniens Parlament einzieht. Es ist das erste Mal nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens, dass eine ernsthafte sozialistische Partei in einer der ehemaligen Republiken einen derartigen Wahlerfolg erringt. Mit Kirn sprach für »nd« Jerko Bakotin.

Die Initative für demokratischen Sozialismus und das Bündnis Vereinigte Linke wurden erst vor ein paar Monaten gegründet. Wie erklären Sie sich deren Wahlerfolg?
Zuerst zeigt das, dass es möglich ist, mit einem guten alternativen Programm und guter Organisation Erfolg zu haben und Menschen zu gewinnen - obwohl die Medien der Linken weder Zeit noch Raum gaben, ihre kritische Stimme zu äußern. Die Kampagne wurde durch »crowdfunding« finanziert. Das ist ein Signal für alle linken Kräfte, die oft klagen: »Wir haben weder Geld noch Medien, also können wir nichts machen.«

Sechs Prozent sind vielleicht nicht viel, das ist möglicherweise keine quantitative Veränderung, aber eine qualitative durchaus. Die Linke in Slowenien wurde seit zwanzig Jahren von der Sozialdemokratie dominiert, die in der Richtung Neoliberalismus driftete. Genau wie Tony Blair ist der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Igor Lukšič, dem »Dritte Weg« gefolgt...



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