Zwischen Armutsbekämpfung und Ausbeutung

Kinderarbeit in Bolivien mit legalem Status - ILO will Lockerung des bisherigen Verbots in dem Andenstaat prüfen

Nach langen Verhandlungen zwischen Kinderarbeitern und Parlamentariern senkt Bolivien das Mindestalter für Kinderarbeit - entgegen den Vorgaben der ILO; ein durchaus umstrittener Vorgang.

Die Entscheidung des Parlaments ist ein Meilenstein. Letzte Woche billigten die Abgeordneten ein neues Gesetz, wonach den Unternehmen nicht mehr rigide vorgeschrieben wird, ab wann sie junge Arbeitskräfte einstellen dürfen. Fortan müssen sie die körperliche und geistige Gesundheit ihrer jungen Arbeitskräfte garantieren und deren Ausbeutung verhindern. Nun liegt das offizielle Mindestalter zwar weiterhin bei 14 Jahren, allerdings können die Behörden auch die Beschäftigung von Zwölfjährigen erlauben, und selbst Kinder ab zehn Jahren dürfen arbeiten - allerdings ausschließlich auf eigene Rechnung.

Die Entscheidung ist ein Sieg für die Kinderarbeiter, so Kevin Yucra, Sprecher der Dachorganisation der Kinderarbeiter von Bolivien: »Das neue Gesetz schützt uns, denn es legt fest, dass der Arbeitstag der minderjährigen Arbeiter nicht länger als sechs Stunden dauern darf. Danach können wir lernen, und das ist ein wichtiger Aspekt für u...


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