Ohne Lohn, ohne Bleibe, ohne Chance

Jörg Meyer über den Umgang mit Wanderarbeitern in Deutschland

Sechs rumänische Bauarbeiter in Frankfurt am Main treten in den Hungerstreik, das Unternehmen lenkt ein bisschen ein und zahlt ihnen einen Teil der über Monate zurückgehaltenen Löhne. Die Gewerkschaft IG BAU will das Geld auf Heller und Pfennig einklagen, aber die sechs Arbeiter wollen zurück zu ihren Familien. Herzlichen Glückwunsch, Chef.

In Berlin wird wegen Brandschutzmängeln ein Hotel geschlossen, in dem Wanderarbeiter wohnen. Acht Mann in einem schäbigen Zimmer, 200 Euro im Monat pro Bett. 120 Ausländer stehen auf der Straße. Es wird auf dem umkämpften Berliner Wohnungsmarkt toll für sie sein,eine Bleibe zu finden. Der Hotelbesitzer lacht sich unterdessen in den Schlaf, das hat gelohnt.

In Deutschland schuften, der Arbeitnehmerfreizügigkeit sei Dank, weit über 100 000 Menschen aus Osteuropa auf dem Bau, in der Pflege, auf den Fe...


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