Alles andere als gastfreundlich

Flüchtlinge, die vor ihrer Abschiebung stehen, sind in Italien immer schwierigeren Haftbedingungen ausgesetzt

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Italien wird die Abschiebehaft seit Jahren hart von Menschenrechtlern kritisiert. Obwohl die Menschen hier als »Gäste« bezeichnet werden, ist die Situation in den Lagern häufig menschenunwürdig.

Sie heißen CIE (Centro di Identificazione ed Espulsione, - Zentren für die Identifizierung und Ausweisung) und sind in Italien Synonym für menschenunwürdige Behandlung und Willkür. Hier werden die Personen untergebracht, die kein Bleiberecht in Italien und kein Recht auf Asyl oder eine Straftat begangen haben, bevor sie in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Auf dem Papier steht, dass die »Gäste« höchstens 18 Monate in diesen Lagern bleiben dürfen, aber praktisch dauern die bürokratischen Vorgänge häufig sehr viel länger, so dass die Haftzeit manchmal auch mehrere Jahre dauert.

Bis vor wenigen Jahren gab es auf der Halbinsel 13 solcher Einrichtungen für etwa 1900 Insassen, aber im Zuge des »Arabischen Frühlings« und der Krisen in Nordafrika wurden immer weitere aus dem Boden gestampft. Das Innenministerium sowie die Polizei haben heute Schwierigkeiten, wenn es darum geht, die genaue Zahl der Insassen herauszugeben. 2124 soll...


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