Haftzeiten sind oft nur kurz

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Ein Großteil der Inhaftierten in Berliner Gefängnissen verbüßt nur kurze Freiheitsstrafen. Rund 60 Prozent der Strafgefangenen wurden zu einer Haft von maximal einem Jahr verurteilt, wie die Senatsverwaltung für Justiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Derzeit sitzen rund 4000 Insassen in den Haftanstalten der Stadt. In der begrenzten Gefängniszeit könne die soziale und berufliche Integration für »draußen« nur eingeschränkt vorbereitet werden, hieß es. Damit Haftentlassene nicht erneut ins Abseits geraten, gebe es eine intensive Zusammenarbeit mit sozialen Hilfsvereinen und freien Trägern.

Bei den Sozialen Diensten der Justiz kümmern sich laut Behördenangaben derzeit 114 Gerichts- und Bewährungshelfer um Straftäter. Die Belastung der Sozialarbeiter habe stark zugenommen. Zum einen müssten sie vieles dokumentieren, zum anderen sei die Lebenssituation der zu betreuenden Menschen schwieriger geworden. In Berlin wurden Täter mit einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung nach ihrer Entlassung in rund 46 Prozent der Fälle wieder straffällig. Bei jugendlichen Straftätern lag die Quote bei knapp 64 Prozent. Bei Diebstahlsdelikten gebe es die meisten Rückfälle. Laut Justizverwaltung beziehen sich die Angaben auf den Zeitraum 2004 bis 2007. Im Herbst soll es neue Zahlen geben. dpa/nd

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