Für Frieden?!

Marcus Meier über die Gaza-Proteste in Deutschland

  • Marcus Meier
  • Lesedauer: 1 Min.

Durch Deutschland schwappt eine Welle des Antisemitismus - und Teile der LINKEN sind daran nicht unschuldig. In Essens Innenstadt tobte am Freitag ein Mob aus nationalistischen und religiösen Fanatikern. Es hätte in dieser aufgeheizten Stimmung, die der Verfasser dieser Zeilen hautnah miterlebte, durchaus auch Schwerverletzte und Tote geben können - zum Glück ging die Sache glimpflich aus.

All das nach einer Kundgebung, die Linksjugend und LINKE-Politiker organisiert hatten. Die Spitze der NRW-LINKEN irrt gewaltig: Was sich während und nach der Gaza-Kundgebung abspielte, war keine machtvolle Demonstration für Frieden in Nahost, sondern schlicht ein antisemitischer Krawall, über dem zeitweilig, obschon unwillig, auch LINKE-Fahnen wehten. Wer unter dem einseitigen Motto »Stopp die Bombardierungen Gazas« zum Protest ruft, der verwirkt jegliches Recht, sich zu wundern, wenn nicht nur Freunde des Friedens und des Fortschritts folgen.

Auch in Göttingen und Berlin kam es zu Ausschreitungen. Bei Parolen wie »Juden raus«, »Gestern angeblich Opfer, heute Täter« oder »Tod, Tod Israel« erübrigt sich jegliche Debatte, wo legitime »Israel-Kritik« (gibt es eigentlich auch pauschale »Schweden-« oder »Sachsen-Anhalt-Kritik«?) endet. Und der verfluchte Frieden in Nahost? Weder »antideutsches« noch »anti-zionistisches« Idiotentum bringen uns weiter. Die intelligenten Stimmen innerhalb der LINKEN/Linken müssen nun laut werden. Sehr laut! Und zwar sofort.

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