Mit der Leica und in Farbe

»Gisèle Freund - Fotografische Szenen und Porträts« in der Akademie der Künste Berlin

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Nicht umsonst zeigt man, wenn es um Gisèle Freund geht, bevorzugt ihr Selbstporträt von 1952. Sie hatte es - warum auch immer - mit einer Rolleiflex-Kamera aufgenommen, nicht mit ihrer Leica. Berühmt wurde die Berühmteste unter den Fotografen des 20. Jahrhunderts, mit Porträts von Walter Benjamin, André Malraux, James Joyce, Simone de Beauvoir, Virginia Woolf oder Frida Kahlo. Doch das Selbstporträt aus der Exilzeit in Argentinien und Mexiko der 1908 in Schöneberg bei Berlin Geborenen ist tatsächlich etwas Besonderes. Es ist lesbar als ein dreifaches Dokument.

Es zeigt die Frau im Dreiviertelporträt aus leicht seitlichem Profil geradeaus in den Spiegel blicken, und indem der Mund leicht geöffnet ist, die Zahnreihen zu sehen sind, wirkt wiederum ihr Blick herausfordernd. Der Ausdruck des ebenmäßigen Gesichts mit schlanker Nase, hoher Stirn hat zugleich die Konzentriertheit und gespannte Erwartung eines experimentierenden Wissen...


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