Was Lahm lehrt

Die Kultur des Abschied

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Schriftsteller Thomas Bernhard schrieb: »Was ist denn das Nachrichtenwesen mehr als eine Stofflieferung für etwas grundsätzlichere Gedanken. Ich lese Zeitungen nicht aus Interesse an dem Schwachsinn, den sie vermelden. Dennoch giere ich nach Meldungen aller Bereiche - weil ich jeden Anlass nutze, um ein Thema öffentlich zu machen: die Idiotie der Unersetzlichkeit und diese charakterlose Angst davor, im schönsten Moment Adieu zu sagen.«

Wie sollte da nicht Laune entstehen, rund um Philipp Lahm zu fabulieren. Ein Fädenziehkind des Fußballgottes. Die fairste deutsche Grätsche. Mag er hochgereckt so wüchsig sein, wie die Gauchos in gedrücktem Zustand wirken - Lahm ist einer der Größten des Fußballs, in vollstem Stoff noch, aber, so zeigt sein Rücktritt aus der Nationalmannschaft, offenbar mit kühlem Instinkt für absehbare Perspektiven. Sein Beispiel, vollzogen auf einem Nebenschauplatz des Existenziellen, lässt an jene denken, die...


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