Geisterfahrer reißt Mann mit in den Tod

  • Lesedauer: 2 Min.
Eine Autofahrerin vor ihm konnte noch ausweichen, der ihr folgende 57-Jährige nicht. Der Geisterfahrer prallte frontal auf seinen Wagen. Beide Männer hatten keine Chance.

Ein Geisterfahrer hat auf der A 10 bei Potsdam einen Familienvater mit in den Tod gerissen. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Im Wagen des Unfallfahrers seien Gerichtsunterlagen gefunden worden, die dies nahelegten, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Ein Abschiedsbrief des 49-Jährigen aus Beelitz (Potsdam-Mittelmark) sei dagegen nicht entdeckt worden.

Der laut Polizei in Scheidung lebende Mann war am Dienstagabend frontal in das Auto eines 57-Jährigen aus Borkheide (Potsdam-Mittelmark) gerast. Beide Männer hatten keine Überlebenschance, sie starben in ihren völlig zerfetzten Autos.

Der Unfallfahrer hinterlässt einen zehnjährigen Sohn. Auch der 57-Jährige war verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Seine Frau erlitt einen Zusammenbruch und musste medizinisch versorgt werden, so die Sprecherin. Die Angehörigen wurden von Notfallseelsorgern betreut.

Die Potsdamer Kriminalpolizei prüft die genauen Hintergründe des Dramas. Nach bisherigen Erkenntnissen fuhr der 49-Jährige kurz vor 21 Uhr an der Anschlussstelle Glindow (Potsdam-Mittelmark) in die falsche Richtung auf die A 10 auf. Eine Autofahrerin, die in Richtung Autobahndreieck Werder unterwegs war, konnte knapp ausweichen.

Laut ADAC wurden 2013 bundesweit etwa 2200 Falschfahrer gemeldet, wobei es zu 16 Unfällen kam, bei denen 22 Menschen starben. »Meist sind es Männer, die zu Falschfahrern werden«, sagte Jürgen Berlitz vom ADAC. Die meisten Meldungen zu Falschfahrern gebe es in der Zeit zwischen Freitagabend bis Sonntag. dpa/nd

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