Unfalltod im Seebad wirft Fragen auf

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Am vergangenen Samstag ist im Strandbad Plötzensee in Wedding ein 35-jähriger Mann aus Kamerun ertrunken. Andere Badegäste hatten noch versucht, dem Mann zu helfen, er konnte jedoch nicht mehr reanimiert werden. Ein Bademeister, der ebenfalls um Hilfe gebeten wurde, verweigerte diese.

Wie die »B.Z.« berichtet, wurden andere Schwimmer von Freunden des Mannes zu Hilfe gerufen, als dieser im Wasser verschwunden war. Einer der Helfer tauchte nach dem Vermissten, der zweite schwamm zum Strandbad, um den Bademeister um Hilfe zu bitten. Dieser reagierte laut Zeitungsbericht abweisend auf das Hilfegesuch. Gegenüber der Zeitung sagte der Mitarbeiter des Strandbades: »Wie soll ich helfen, wenn da drüben einer ertrinkt? Außerdem kam kurz darauf jemand und meinte, der Mann wird reanimiert.«

Bei dem Mann, der laut eines Strandbad-Sprechers eine Rettungsschwimmer-Ausbildung hat, soll es sich um Mike Z. handeln. Laut Strandbad-Mitteilung arbeitet der »Aussteiger« aus der rechten Szene seit 2011 in Plötzensee. Fernsehberichte und Informationen von antifaschistischen Gruppen verweisen jedoch darauf, dass Z. bereits 2010 im Strandbad arbeitete - als er noch aktives Mitglied der rechten Szene war: 2009 soll er im Umfeld der Neuköllner NPD aktiv gewesen und 2010 zum Kern der aktionistischen Neonazi-Kameradschaft »Freie Nationalisten Berlin-Mitte« gehört haben. nd

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