Straßenkunst: Plakate von Klaus Staeck

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Politische Motive des bedeutendsten deutschen Plakatkünstlers Klaus Staeck sind im August für drei Wochen in den Straßen Berlins zu sehen. Sie werden an zentralen Stellen der Hauptstadt auf insgesamt 300 Litfaßsäulen präsentiert, teilten die Staatlichen Museen zu Berlin und die Akademie der Künste mit. Gezeigt werden insgesamt zehn Motive aus dem reichhaltigen Schaffen Staecks seit den 1970er Jahren. Besucher von Nationalgalerie und Neuer Nationalgalerie können die einzelnen Säulen mit Hilfe eines in den Häusern ausgehändigten Stadtplans finden.

Die ausgewählten Motive zeugten von großer Aktualität, obwohl sie teilweise vor über drei Jahrzehnten entstanden sind, hieß es. Staeck folge »mit intelligenter Satire und Humor« den Zeitphänomenen aus Politik, Wirtschaft und Kultur und hinterfrage die Mechanismen des alltäglichen Lebens.

Die Ausstellung »Klaus Staeck. Die Kunst findet nicht im Saale statt« ist ab 7. August zu sehen. Der 1938 im sächsischen Pulsnitz geborene und in Bitterfeld in Sachsen-Anhalt aufgewachsene Staeck flüchtete 1956 nach dem Abitur in den Westen. Seit 2006 ist er Präsident der Akademie der Künste in Berlin. Staecks Plakate und Fotos wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Klaus Staeck für eine solche Aktion entschieden hat. Das erste Mal erregte der Künstler 1971 mit einer Plakataktion in Nürnberg Aufsehen, bei er nicht als Künstler auftrat, sondern als anonyme Firma parallel zur großen Dürer-Ausstellung mit der Botschaft: »Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?«, mit dem Porträt von Dürers Mutter. »Die Reaktionen waren damals so überwältigend, dass mir klar wurde, es gibt eine Chance. Die Leute nehmen an der öffentlichen Litfaßsäule etwas wahr, was nicht für ein Produkt oder eine Veranstaltung wirbt, sondern eine Frage aufwirft«, erzählt Staeck rückblickend. epd/nd

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