nd-aktuell.de / 29.07.2014 / Politik / Seite 10

Mangelhafte Ernährung hemmt Nepal

41 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren betroffen

Mallika Aryal, Rasuwa

Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Weltkinderhilfswerks UNICEF gehört Nepal zu den zehn Staaten mit den weltweit höchsten Raten an Menschen, die in ihrer Entwicklung zurückgeblieben sind. Außerdem ist das Land unter den ersten 20 Ländern mit dem größten Anteil in ihrer Entwicklung zurückgebliebener Kinder. UNICEF führt diese irreversiblen Defizite auf eine chronische Unterernährung in wichtigen Wachstums- und Entwicklungsphasen von der Geburt bis zum Alter von 59 Monaten zurück.

In Nepal sind 41 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren betroffen. »Die Einstufung Nepals ist besorgniserregend, nicht nur im globalen Vergleich, sondern auch im Verhältnis zu anderen Ländern Südasiens«, sagt Giri Raj Subedi vom Gesundheitsministerium in Kathmandu.

Aus einem 2013 verbreiteten Bericht der Nationalen Planungskommission Nepals (NPC) über die Fortschritte bei der Umsetzung der UN-Millenniumsentwicklungsziele geht hervor, dass die Rate in ihrer Entwicklung zurückgebliebener Kinder von 57 Prozent 2001 auf 41 Prozent im Jahr 2011 gesunken ist. Dennoch liegt der Anteil noch weit über der von den Vereinten Nationen anvisierten Obergrenze von 30 Prozent.

Wenn es Kindern ermöglicht werde, ihr volles Entwicklungspotenzial auszuschöpfen, werde dies auch langfristige Auswirkungen auf ihre Familien, ihr Lebensumfeld und das Wohlergehen ihres Landes haben, erklärt Peter Oyloe von der US-Entwicklungsbehörde USAID, die sich als Partner an dem Projekt Suaahara (gute Ernährung) der Organisation Save The Children in Nepal beteiligt.

Saba Mebrahtu, Leiterin des Referats für Ernährung bei UNICEF-Nepal, führt das Problem zu etwa 50 Prozent auf die Ernährung der Frau während der Schwangerschaft zurück. Besonders wichtig sei auch die Zeit zwischen der Zeugung eines Kindes und seinem zweiten Geburtstag, wenn Wachstum und kognitive Entwicklung normalerweise rasche Fortschritte machten.

Laut der Weltbank kann Mangelernährung zum Verlust von zehn Prozent des Einkommens einer betroffenen Person und zu einer bis zu dreiprozentigen Reduzierung des Bruttoinlandsprodukts eines Staates führen. IPS/nd