nd-aktuell.de / 30.07.2014 / Ratgeber / Seite 25

Vogelbeerbaum - zum Fressen gern

Die Gartenkolumne

Brigitte Müller, Hobbygärtnerin und Umweltautorin

Das Warten hat sich gelohnt. Vielleicht haben auch Schmetterlinge die letzte Gartenkolumne gelesen und ein Einsehen mit meiner Wehmut ob ihrer spärlichen Anwesenheit ...

Jedenfalls kamen inzwischen wieder ein Dutzend Arten, manche sogar in vielen Exemplaren, genießen das üppige Nektarangebot, das ihnen die Blüten von Calendula, wildem Dost, Margeriten, Nelken, Thymian, Weidenröschen, Staudensonnenblumen, Dahlien oder Phlox bieten. Und natürlich die duftenden Blüten ihres Lieblingsstrauches Buddleja, des Schmetterlingsstrauches.

Bei vielen Arten ist auch ein Wildobstgehölz sehr begehrt, das durchaus gut in den Garten passt: die Eberesche. Den Sorbus mögen über hundert Tierarten als Futterpflanze - Blätter, Knospen, Rinde und natürlich die Früchte werden verspeist. Neben den vielen Kleinschmetterlingen haben ihn Vögel wegen seiner Beeren zum Fressen gern und nutzen ihn als Nistplatz.

In freier Natur wissen übrigens auch Fuchs, Dachs oder sogar der Rothirsch das Angebot dieses robusten, anspruchslosen Baumes zu schätzen. In Laub- und Nadelwäldern ist er zu finden und als Pionierbaum auf Brachflächen. Er wurde früher ähnlich wie der Holunder als Schutzbaum in Hausnähe gepflanzt.

Für den Garten eignet sich am besten die Mährische Eberesche. Sie ist eine Züchtung, die nur drei bis fünf Meter hoch wird und deren Früchte keine Parasorbinsäure enthalten, so dass sie sogar roh gegessen werden können. Beim Kochen wird aber aus selbiger die Sorbinsäure, so dass auch von anderen Sorten die vitamin- und nährstoffreichen Beeren für Marmeladen oder zum Saftmachen genutzt werden können. Der von Mythen umwobene und besungene Baum ist mit seiner lichten Krone, dem filigranen Laub sowie Blüten- und Beerenschmuck geradezu eine Zierde.

Die Früchte scheinen seit Jahren immer früher reif zu werden. Frühherbst, August/September, wird in einschlägiger Literatur meist als Zeitpunkt angeben. In diesem Sommer leuchten die Dolden der kleinen Äpfelchen schon seit Anfang Juli knallrot im Baum.

Richtig Farbe haben auch schon die Kürbisse, allerdings nicht meine, sondern die in Nachbars Garten. Es sollen Schnitzkürbisse für Halloween werden. Wer also große Exemplare ernten will, sollte die Ranke nach zwei bis drei Fruchtansätzen kappen, damit die Pflanze für deren Wachstum ihre ganze Kraft nutzt; auch die Seitentriebe werden ausgebrochen. Man kann dem Wuchs aber auch freien Lauf lassen und erntet dann immer, wenn der Kürbis groß genug für eine Mahlzeit ist. Sie sind dann zwar kaum lagerfähig, aber besonders zart.

Anfang bis Mitte August ist eine günstige Zeit, noch einmal Petersilie zu säen nach dem glücklosen Versuch im Frühjahr. Denn sie keimt eher im warmen Boden; vor Schnecken geschützt können die Pflänzchen gut wachsen. Bis in den Winter lässt sich dann das würzige Kraut ernten.