nd-aktuell.de / 01.08.2014 / Politik / Seite 20

Feuer auf der Seebrücke in Eastbourne

Der Schaden an der abgebrannten englischen Seebrücke aus dem 19. Jahrhundert ist nicht so groß wie zunächst befürchtet. Etwa zwei Drittel hätten die Feuerwehrleute in der Nacht zum Donnerstag retten können, sagte der Abgeordnete der Stadt Eastbourne im Londoner Parlament, Stephen Lloyd. Die Struktur sei nicht allzu sehr beschädigt. Er hoffe, dass die Brücke schon nächstes Jahr wieder eröffnet werden könne. Teile des denkmalgeschützten Piers aus dem Jahr 1870 hatten am Mittwochnachmittag gebrannt, Ursache war wahrscheinlich ein Kurzschluss.

Es gehe darum, den Restaurantbesitzern unter die Arme zu greifen, sagte der Chef der Gemeindeverwaltung, David Tutt. Zur auf Holzpfählen erbauten Seebrücke gehören Cafés, Restaurants, Bars und ein Nachtclub. Das Feuer brach ausgerechnet in der wirtschaftlich wichtigen Hochsommersaison aus, in der viele Touristen die Attraktion der südenglischen Küstenstadt besuchen. Für Hochzeitspaare, die auf der Brücke feiern wollten, werde nach Alternativen gesucht.

Die ganze Nacht war die Feuerwehr im Einsatz, von der Promenade aus beobachteten entsetzte Anwohner und Gäste das Geschehen. Von der Haupthalle, die größtenteils über dem Strand gebaut ist, war nur noch ein schwarzes Metallgerüst übrig. Richtung Ärmelkanal sahen die Häuser weitestgehend unbeschädigt aus.

Englische Seebrücken haben immer wieder unter Flammen zu leiden. 2003 brannte der 148 Jahre alte West Pier in Brighton komplett ab. Er hatte zweimal innerhalb von zwei Monaten Feuer gefangen. In Essex wurde 2005 die längste Vergnügungsseebrücke der Welt bei einem Brand schwer beschädigt. dpa Foto: dpa/Stringer