Rheinmetall macht sich zum Opfer

Rüstungskonzern will Entschädigung von Gabriel

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Berlin. Rheinmetall aus Düsseldorf will das von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) verkündete Lieferverbot Richtung Russland nicht hinnehmen. Der Rüstungskonzern arbeitet »intensiv daran, unter Ausnutzung aller uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel, die finanzielle Belastung so gering wie möglich zu halten«. Klartext: Der Konzern erwartet Entschädigungen. Wegen des Exportstopps für ein Gefechtszentrum bei Mulino an der Wolga, das zum Gutteil längst in Betrieb ist, müsse man mit bis zu 20 Millionen Euro weniger Gewinn im Rüstungsgeschäft rechnen. Nach einer Gewinnwarnung rutschte die Aktie um 5,7 Prozent und übernahm die rote Laterne im MDAX-Ranking. Experten meinen, dass Rheinmetall versucht, Strukturprobleme hinter den Russland-Sanktionen zu verstecken.

Das Gefechtsübungszentrum für Russland basiert auf dem Übungsplatzkonzept der Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt. Es wurde dank Bundeswehrunterstützung mehrfach als eine Art Messegelände genutzt. Nach der Vertragsunterzeichnung mit Russland träumte Rheinmetall von Anschlussgeschäften. Die jedoch wären auch bei einer normalen bilateralen Entwicklung zwischen Berlin und Moskau Illusion geblieben. hei

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