nd-aktuell.de / 13.08.2014 / Brandenburg / Seite 10

Die schwüle Witterung lässt Pilze sprießen

Pfifferlinge und Steinpilze sprießen schon. Die Hochsaison startet zwar erst im Spätsommer. Die feuchtwarme Witterung lässt aber schon jetzt auf einen guten Ertrag hoffen.

Früher als sonst hat in den Wäldern und auf den Fluren Brandenburgs die Pilzsaison begonnen. Erste Sommer-Steinpilze und Pfifferlinge seien sogar schon im Juni gefunden worden, sagte der Pilzexperte des Landesumweltamtes, Frank Zimmermann. Die Regengüsse der vergangenen Tage und die gleichbleibend hohen Temperaturen bekämen den Pilz-Myzelien gut. Die großen Mengen seien aber so früh noch nicht zu finden. »Das geht erst im Spätsommer und Frühherbst so richtig los.« Ob 2014 mit einem Rekordertrag zu rechnen ist, sei noch nicht sicher. Bei Pilzen müsse über das ganze Jahr gesehen viel zusammenkommen, damit viele Pilzkörper sprießen können.

»Klar ist, dass langanhaltende Hitze und Trockenheit dem Wachstum schadet«, erklärte Wolfgang Bivour, Vorsitzender des Brandenburgischen Landesverbandes der Pilzsachverständigen. Generell könne jeder Pilze für den eigenen Verzehr sammeln. Bestimmte Arten wie Pfifferlinge, Steinpilze und Rotkappen dürften aus Naturschutzgründen ohne Erlaubnis aber nicht gehandelt werden. Wer Pilze verkaufen wolle, benötige eine Sammelerlaubnis des Waldbesitzers und eine Gewerbegenehmigung, erklärte Bivour. Als Faustformel für den Eigenverbrauch kann ein bis zwei Kilo pro Tag und Sammler gelten.

Gute Gebiete, um Röhrlinge, Maronen oder Steinpilze zu finden, sind vor allem Kiefernwälder. »Wenn am Waldrand schon Graswuchs zu sehen ist, kann man die Suche gleich einstellen. Hier gibt es dann kaum Pilze«, sagte Experte Zimmermann. Ein gutes Indiz für Pilze sind ausgedehnte Waldareale mit Moosbewuchs. »Wenn man dann auch noch Birken, Espen oder Mischwald findet, dann sind oft Rotkappen, Steinpilze nicht weit«, verriet er.

Wer sicher gehen will, dass er keine giftigen Pilze im Körbchen hat, sollte seinen Fund von Sachverständigen begutachten lassen. Auf der Internetseite des Landesverbands der Pilzsachverständigen findet man eine Liste mit rund 30 Experten, bei denen der Fund untersucht werden kann. »Allerdings haben wir Nachwuchssorgen. Gerade in Ostbrandenburg haben wir aktuell wenig Leute«, sagte Bivour. Der Verband sucht nach Sachverständigen. Die Qualifikation kann man in Wochenendkursen innerhalb eines Jahres bequem erreichen. dpa/nd