So ein Taugenichts!

Über den Konservativen - eine scheinbar lächerliche Gestalt

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 8.0 Min.

Bürgerliche Gesellschaften zerbarsten an vielen Stellen und teilen nun das Schicksal allen Gerölls: Man denkt nicht mehr daran, was es für prächtige Felsen waren. Geröll erzählt die uralte Saga davon, dass nichts bleibt, wie es ist. Bezogen auf die Gesellschaft ist es eine Erzählung darüber, dass man sich wehren sollte. Aber wie? Indem man alles flieht? Oder eine Gemeinschaft findet, die einen hält? Bis einen nichts mehr hält - und dann irgendwann womöglich wieder zugeschlagen wird. Auf dass neues Geröll sich aufwerfe. »Meine Grundtechnik ist: Zerschlagen!« So jüngst Regisseur Frank Castorf im »Spiegel«. Das Zorngemüt. Der Hammer-und-Sichel-Ansatz: Nur druff und abmähen! Es fließt ja nur Kunstblut. Leben dagegen geht meist anders - aus.

Die agonische Situation der Neuzeit hat verschiedenste Kulturen der Unzufriedenheit hervorgebracht: den Protestwähler, den Parteiflüchtling, den Nichtwähler, den allgemein Verdrossenen, den Ste...


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