Vom Nutzen der Literatur in Krisen

Potsdamer Lesefest

  • Janne Lilkendey
  • Lesedauer: 2 Min.

Zur Tradition werden«, »den Kulturgeist widerbeleben« und Potsdam »über die Grenzen des Landes hinaus (...) bekannt machen« soll das diesjährige Literaturfestival lit:potsdam in der Landeshauptstadt nach Angaben der Veranstalter. Vom 22. bis zum 24. August werden zum zweiten Mal deutsche und internationale Schriftsteller ihre Werke auf dem Festival vorstellen, Lesungen halten, Workshops für Kinder leiten und Diskussionen führen. Das Projekt, dass von der Stadt und dem Land Brandenburg finanziell mit insgesamt 50 000 Euro unterstützt wird, rechnet dieses Jahr mit mehr als 3500 Besuchern.

Im Gegensatz zum »Debüt« 2013, das auch Veranstaltungen anbot, die sich nicht jeder leisten konnte, wird dieses Jahr auf erschwingliche Eintrittspreise wertgelegt. Die literarischen Erlebnisse werden in Potsdams Gärten, in historischen Gebäuden und um den See herum stattfinden.

Wichtig ist dem Vorstandmitglied des Vereins lit.pots e.V. Richard Gaul vor allem, dass Bewohner möglichst stark einbezogen werden, denn das Literaturfestival solle die Stadt prägen. Prominente Gäste sind unter anderem Sascha Arango, Juli Zeh und Hans Magnus Enzensberger, der die Feierlichkeiten mit einer Lesung aus seinem Buch »Herrn Zetts Betrachtungen« eröffnen wird. Die meisten Autoren werden sich in Potsdam länger als den Tag ihrer Lesung aufhalten, um zur Atmosphäre des kulturellen Austauschs beizutragen.

Der Schriftsteller John von Düffel sagte gegenüber »nd«, dass für ihn grade diese Begegnung von internationalen und regionalen Künstlern spannend sei. Teilhaben am Geschehn können Gäste etwa während des Buchmarktes. Ein anderes, diskussionsanregendes Event wird die Lesung von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und der Schriftstellerin sowie ehemaligen EU-Konfliktberaterin Janne Teller sein, die sich mit Themen wie »Globalisierte Heimat« und »Nutzen der Literatur in Krisen« beschäftigen. Zu erwarten sind auch zahlreiche Debatten über das Problem mit Onlinehändler Amazon, welches von Verlagen sowie Autoren momentan besorgt verfolgt wird. Auch deshalb sei, laut von Düffel, ein Forum wie das Literaturfestival wichtig, um mit Lesern über Kaufverhalten und Vorgehensweisen zu kommunizieren. Tickets für das Festival kann man auf der Webside www.litpotsdam.de erwerben.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal