nd-aktuell.de / 27.08.2014 / Politik

USA startet Aufklärungsflüge in Syrien

Mit Drohnen wollen die USA mögliche Luftangriffe auf die IS-Miliz ausspähen

Die IS-Miliz gewinnt auch in Syrien immer mehr an Macht. Obama führt daher Aufklärungsflüge durch um mögliche Angriffe vorzubereiten. Eine Entscheidung zu tatsächlichen Angriffen könnte Ende der Woche fallen.

Damaskus. Das US-Militär hat laut Medienberichten mit Aufklärungsflügen im syrischen Luftraum begonnen. Der Einsatz solle helfen, Luftangriffe gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) vorzubereiten, berichtete der TV-Sender NBC am Dienstag. Es sei aber noch nicht beschlossen worden, tatsächlich Stellungen der Extremisten in Syrien zu bombardieren. Eine Entscheidung könne Ende der Woche fallen. Das Weiße Haus in Washington bestätigte die Berichte nicht. Allerdings sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa: »Wir schränken unsere Optionen nicht durch geografische Grenzen ein, wenn es um unsere zentrale Mission geht, unsere Bürger zu beschützen.«

US-Generalstabschef Martin Dempsey betonte am Montag jedoch erneut, dass die Extremisten im Irak und in Syrien unter Druck gesetzt werden müssten. Noch seien die IS-Kämpfer eine »regionale Bedrohung«, erklärte Dempsey. Sie könnten aber schon bald zu einer Bedrohung für die USA und Europa werden. Notwendig sei daher eine »Koalition fähiger regionaler und europäischer Partner«.

Am Montag hatte sich die syrische Regierung erstmals bereit erklärt, sich am internationalen Kampf gegen die IS-Dschihadisten zu beteiligen. Damaskus sei »zur Kooperation und Koordination bereit«, erklärte Außenminister Walid al-Muallim. Sämtliche Einsätze auf syrischem Staatsgebiet müssten aber mit Damaskus abgesprochen werde, bekräftigte ein Vertreter der syrischen Sicherheitskräfte am Dienstag.

Bislang hatte Obama eine direkte militärische Intervention in Syrien strikt abgelehnt. Die USA dringen zwar seit Jahren auf einen Machtwechsel in Damaskus, haben es bisher aber vermieden, offen in den Bürgerkrieg einzugreifen oder die Rebellen mit schweren Waffen zu unterstützen. Wie nach der Ermordung des in Syrien verschleppten US-Journalisten James Foley durch IS-Kämpfer bekannt wurde, waren US-Flugzeuge bei einem gescheiterten Befreiungsversuch aber mindestens einmal in den syrischen Luftraum eingedrungen. agenturen/nd