nd-aktuell.de / 27.08.2014 / Ratgeber / Seite 25

Vor Leichtsinn wird gewarnt

Unfälle im Garten

Hobbygärtner, Grillexperten und Heimwerker haben zu jeder Zeit alle Hände voll zu tun. In der Freizeit- und Hobbyarbeit lauern jedoch vielerlei Verletzungsgefahren.

Ein Großteil der Unfälle geschieht durch Unachtsamkeit und Leichtsinn. Der TÜV Thüringen rät besonders beim Umgang mit Leitern, Schneide- und Sägewerkzeugen sowie offenem Feuer zu hoher Vorsicht.

Die Grillexperten

Wenn es ums Grillen geht, macht uns Deutschen so schnell keiner was vor. Aber gerade beim Umgang mit einem Holzkohlegrill verletzen sich jedes Jahr unzählige Hobbygriller. Gewarnt wird davor, die Kohle mit Spiritus oder gar Benzin anzuzünden. Die Verbrennungsgefahr ist enorm hoch. Besonders, wenn es zu einer Verpuffung kommt. Wer sicher sein möchte, sollte auf handelsübliche Grillanzünder, die der DIN EN 1860 entsprechen, zurückgreifen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kinder dabei sind.

Verbrennungsgefahr besteht natürlich nach dem Zubereiten des Grillguts. Glühende Holzkohle wird bis zu 800 Grad Celsius heiß. Daher sollte der Grill nie unbeaufsichtigt bleiben, brennbare Gegenstände nicht in der Nähe aufbewahren. Selbst bei 30 Grad im Schatten nicht in Badelatschen und kurzer Hose zu grillen. Herabfallende oder wegspringende Glut kann partiell schwere Verbrennungen hervorrufen.

Beim Grillen mit einem Gasgrill ist unbedingt darauf zu achten, dass die Gasflasche richtig angeschlossen, die Schlauchverbindung nicht der Hitze ausgesetzt ist oder durch Undichtheiten Gas entweichen kann.

Schneid- und Sägearbeiten

Weiter Unfallgefahren lauern bei der Gartenarbeit. Heckenschneider, Rasenmäher und Kettensägen zählen heute zur Standardausrüstung eines jeden Hobbygärtners. Als erstes ist die Bedienungsanleitung zu lesen. Die Sicherheitshinweise des Herstellers sind unbedingt zu beachten. Zum eigenen Schutz empfiehlt sich das Tragen von Schutzbrille, Schutzhandschuhen, Schnittschutzhose und Sicherheitsschuhwerk.

Dass beim Rasenmähen mit elektrischen Geräten auf die Kabelführung zu achten ist, wissen die meisten. Trotzdem passieren immer wieder Unfälle durch Unachtsamkeit. Elektrorasenmäher sollten nie bei Nässe benutzt, Kabel mit Isolationsschäden müssen unbedingt ausgetauscht werden.

Besondere Vorsicht gilt bei Kantenschneidern, gerade bei denen, die mit einem Messer arbeiten. Es empfiehlt sich in jedem Fall Sicherheitsschuhwerk und das Beachten der Sicherheitshinweise.

Ein ausreichender Abstand zu anderen Personen ist einzuhalten, da Steine oder Aststücke zu gefährlichen Geschossen werden können.

Lärmpegel

Rasenmäher, Laubbläser, Heckenscheren und Kettensägen verursachen einen erheblichen Lärmpegel. Das Tragen eines Gehörschutz wird empfohlen. Auf Anwohner und Nachbarn ist Rücksicht zu nehmen. Für das Arbeiten mit motorgetriebenen Geräten regeln verschiedene Gesetze und Verordnungen die Zeiten des Gebrauchs. Lokal kann es sogar spezifische örtliche Regelungen geben.

Ken Hauser, Arbeitsschutzexperte